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Tagungsdokumentation
»Ökonomien des Sterbens«
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Gesundheitspolitik
Unzählige Reformen des Gesundheitswesens hat es seit den 1970-er Jahren hierzulande gegeben. Begleitet sind diese Steuerungsversuche regelmäßig von Debatten, die das Gesundheitswesen vor allem als Kostenfaktor zur Sprache bringen. So soll der Ruf nach mehr Markt, mehr Privatisierung, mehr (bio)industriellen Logiken plausibel gemacht werden.
Tatsächlich ist das Gesundheitswesen ein Markt, in dem die meisten Beschäftigten arbeiten und enorme Gewinne erwirtschaftet werden. Kliniken und Arztpraxen sind Unternehmen. Sie bieten Dienstleistungen gemäß Leistungskatalog der Krankenkassen an. Pharmakonzerne und Medizinprodukte-Hersteller finden hier garantierte Absatzmärkte. Die öffentlich finanzierte Gesundheitsversorgung muss wegen Arbeitslosigkeit, Lohndumping und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen mit weniger Geld zurecht kommen. Gleichzeitig und mit steigender Tendenz bieten Arztpraxen und Kliniken privaten Service an, etwa für »riskante« Versicherte, aber auch für zahlungskräftige PrivatpatientInnen und reiche MedizintouristInnen. Privat zu zahlende Gesundheitsleistungen und Vorsorgechecks sowie medizinferne Schönheitsoperationen und Wellness halten ebenfalls Einzug. Bilanzen und Wachstumskurven dominieren – wie in Industrieunternehmen – den medizinischen Alltag.
Doch Gesundheitsversorgung darf keine Ware sein. Kranke und pflegebedürftige Menschen brauchen Rat und Hilfe, Pflegende und ÄrztInnen mehr Zeit dafür.