BioSkop unterstützen! Kontakt Über uns
Kontakt Impressum

EDITORIAL Heft Nr. 96 (Juni 2024)

Epochengemäß

Der Umgang mit Menschen mit Behinderung ist sehr davon abhängig, in welcher Epoche die Menschen leb(t)en – sowohl die Betroffenen als auch jene, die mit ihnen begegne(t)en. Heute wird die Behindertenrechtskonvention gelobt und als Garant eines menschengerechten Umgangs mit psychisch Kranken und Menschen mit Behinderungen oder im fortgeschrittenen Alter verstanden.

newsletter96_188px.jpg

Dass hier vieles noch nicht erreicht oder Fortschritte längst nicht in Stein gehauen sind, zeigt das Beispiel, ambulante Zwangsmaßnahmen bei diesen PatientInnen oder BewohnerInnen von Alten- und Behindertenheimen wiedereinzuführen (Siehe Seite 5).

In anderen Jahrhunderten war der Umgang mit Kleinwüchsigen nicht nur ausschließlich abwertend, sondern auch in gewisser Hinsicht „inklusiv“. Das beschreibt Udo Sierck mit seiner Biografie von Johann Pümpf, geboren um 1660 (Siehe Seite 6). Anders die vielgelobte Maria Montessori, die bei genauerer Betrachtung im vorletzten Jahrhundert schon sehr ausgrenzende und eugenische Konzepte entwarf. Udo Sierck hat die interessante Biografie von Maria Montessori gelesen und besprochen (Siehe Seite 4).

Menschen mit Behinderung werden nicht nur geduldet und zum Teil wird versucht, sie zu korrigieren. Sie werden auch „hergestellt“. Das gilt besonders für Kriege und ihre Folgen. Statt Veteranen als Helden zu ehren, in den vergangenen oder aktuellen Kriegen, sollten hier gerade die Disability Studies als selbst verstandene friedenspolitische Bewegung kritisch nachfragen, meint Michael Zander (Siehe Seite 7).

Dass Solidarität und kollektive Hilfen das Leben mit behinderten Menschen und auch für jene, die begleitend wirken, lebbarer, interessanter und schöner machen, haben wir mit unserer langjährigen Begleiterin Heidrun Sudhoff erfahren. Daran erinnert Erika Feyerabend (Siehe Seite 2).

Erika Feyerabend im Namen der Newsletter-Redaktion

Die aktuelle Ausgabe Nr. 96 des newsletter Behindertenpolitik erschien als Beilage zu BIOSKOP Nr. 106.

Hier können Sie das aktuelle Heft BESTELLEN.

ABONNIEREN Sie BIOSKOP! Dann erhalten Sie den newsletter Behindertenpolitik regelmäßig gratis dazu.