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Uta Wagenmann
Soziologin, Gen-ethisches Netzwerk (GeN), Berlin
»Ich unterstütze BioSkop, weil es unerschrocken Kurs gegen die Ökonomisierung von Leben, Sterben, Krankheit und Gesundheit hält – nicht nur das GeN hat hier unverzichtbare Mitstreiter_innen!«
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Andreas Zieger
Professor an der Universität Oldenburg mit Schwerpunkt Klinische Neurorehabilitation und Interdisziplinär Angewandte Neurowissenschaft
»Ich lese BIOSKOP, weil ich dadurch Informationen erhalte, die ich sonst nicht bekomme. Die gegenwärtige Biopolitik, die Ausbeutung und Vernutzung des Humankapitals durch Biomacht und Biomedizin vorantreibt, widerspricht dem Gebot der Selbstbestimmung und gleichberechtigten Teilhabe am Gemeinschaftsleben. Im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich geht es heute darum, die Denkweisen und Mechanismen der inneren Kolonialisierung durch die Ökonomie aufzudecken und tragfähige Gegenmodelle zu entwickeln. BioSkop liefert dazu seit Jahren wertvolle Beiträge mit kritischen Analysen.«
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Nr. 82 (Juni 2018)
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Die Themen im Überblick
>>> BIOSKOP-Schwerpunkt
Telemedizin
Die DelegiertInnen des Deutschen Ärztetags haben im Mai mit klarer Mehrheit beschlossen, das Fernbehandlungsverbot in der Muster-Berufsordnung zu lockern. Perspektivisch bedeutet das: MedizinerInnen werden künftig auch PatientInnen, die sie zuvor noch gar nicht gesehen haben, ausschließlich telemedizinisch behandeln dürfen. Zwar sehen viele ÄrztInnen solche Visionen nach wie vor skeptisch. Doch es gibt bereits zahlreiche Projekte zur Erprobung von Fernbehandlungen – beteiligt sind überwiegend Kliniken und Arztpraxen. In Baden-Württemberg machen sogar Haftanstalten mit, auch Call-Center stehen in den Startlöchern und hoffen auf einen neuen Markt. Zu den unbedingten Förderern der Telemedizin gehören einige wissenschaftliche Fachgesellschaften sowie Lobbyverbände und Firmen aus der IT- und Medizintechnikindustrie. Auch führende PolitikerInnen promoten »Online-Behandlungen« – allen voran der junge Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
BIOSKOP gibt einen Überblick über telemedizinische Projekte, Ziele, Versprechen, auch ökonomische Motive. Und BIOSKOP empfiehlt, die von Jens Spahn neu eingerichtete Ministeriumsabteilung für »Digitalisierung und Innovation« kontinuierlich zu beobachten – inklusive ihrer vielfältigen Vernetzungen.
>>> Arzneimittel
Nebenwirkungen, Widersprüche, Marketing
Medikamente können unerwünschte, teils gefährliche Nebenwirkungen haben. Wenn ÄrztInnen, ApothekerInnen und Pharmafirmen dies bemerken, müssen sie unverzüglich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informieren. Bei begründetem Verdacht ist das BfArM auch befugt, den Hersteller zu verpflichten, Warnhinweise in Beipackzetteln anzugeben. Bis dies tatsächlich passiert, vergehen mitunter Jahre: Legt der Hersteller Widerspruch ein und klagt anschließend gegen die Auflagen des BfArM, entfalten diese juristischen Schritte nämlich »aufschiebende Wirkung«. »Vorrang für den Patientenschutz« fordern dagegen die Grünen im Bundestag, ihr aktueller Gesetzentwurf sieht vor, dass Anordnungen des BfArM »sofort vollziehbar« sein müssen.
BIOSKOP informiert über den Gesetzentwurf und Erfahrungen aus der bisherigen Praxis. Und BIOSKOP berichtet über eine weiteren grünen Vorstoß, der im Bundestag wohl keine Mehrheit finden wird: die Forderung, Werbung für Kinderarzneien ausnahmslos zu verbieten.
>>> Suizidassistenz
Nächste Ausweitung in der Schweiz
Die Schweiz steht vor einer erheblichen Ausweitung sogenannter Suizidbeihilfe: MedizinerInnen sollen künftig auch Menschen, die nicht todkrank sind, bei der Selbsttötung unterstützen. So steht es in den neuen Richtlinien zum »Umgang mit Sterben und Tod«, beschlossen von der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Aus der organisierten Ärzteschaft ist einige Kritik laut geworden – aber kein grundsätzlicher Widerstand.
BIOSKOP nimmt das brisante Richtlinien-Papier unter die Lupe. Und BIOSKOP schaut auf einen Gerichtsprozess, bei dem über das Geschäftsgebaren organisierter Suizidhelfer verhandelt wurde.
> Weitere Themen
+ BIOSKOP -Leitartikel: Digitales Panopticon
+ Versichertendaten: Nachfrage bei der Krankenkasse
+ Viel Zuspruch für Volksinitiativen für mehr Pflegepersonal
+ Sterbebegleitung: »Anerkennung« reicht allein nicht
+ »Pharmadialog abschaffen«
+ »Patienten schützen, nicht Patente«
+ Interessante Veranstaltungen
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- Zeitschrift BIOSKOP
- Nr. 107 - Präventionspolitik (September 2024)
- Nr. 106 - Normalfall »Organspende«? (Juni 2024)
- Nr. 105 - Reproduktionsmedizin (März 2024)
- Nr. 104 - Digitalisieren & Forschen (Dezember 2023)
- Nr. 103 - Im digitalen Netz (September 2023)
- Nr. 102 - Gesundheitspolitik (Juni 2023)
- Nr. 101 - Krankenhaus-Reform (März 2023)
- Nr. 100 - Selbsttötung und Vorbeugung (Dezember 2022)
- Nr. 99 - Pränataldiagnostik und Geburt (September 2022)
- Nr. 98 - Digitalisierte Medizin (Juni 2022)
- Nr. 97 - Geregeltes Sterben? (März 2022)
- Nr. 96 - Impfen und Pflichten (Dezember 2021)
- Nr. 95 - Pandemie-Management (September 2021)
- Nr. 94 - »Digitale Gesundheit« (Juni 2021)
- Nr. 93 - Suizidhilfe? Prävention! (März 2021)
- Nr. 92 - Corona-Pandemie (Dezember 2020)
- Nr. 91 - Begehrte Daten und Bioproben (September 2020)
- Nr. 90 - Corona-Virus und Krisenmanagement (Juni 2020)
- Nr. 89 - Euthanasie und geplantes Lebensende (März 2020)
- Nr. 88 - Gesundheit, Pflege, Digitalisierung (Dezember 2019)
- Nr. 87 - Gesundheit & Geschäfte (September 2019)
- Nr. 86 - Impfpolitik: Zwingen statt Überzeugen? (Juni 2019)
- Nr. 85 - Big Data und Selbstbestimmung (März 2019)
- Nr. 84 - Geplanter Therapieverzicht (Dezember 2018)
- Nr. 83 - Ersatzteillager Mensch (September 2018)
- Nr. 81 - Pflege (März 2018)
- Nr. 80 - Menschen im Datennetz (Dezember 2017)
- Nr. 79 - Pflege (September 2017)
- Nr. 78 - Transplantation international (Juni 2017)
- Nr. 77 - Gesundheit digital (März 2017)
- Nr. 76 - Wissenschaft & Journalismus (Dez. 2016)
- Nr. 75 - Sterben nach Plan (September 2016)
- Nr. 74 - Versuchspersonen (Juni 2016)
- Nr. 73 - Arzneien & Profite (März 2016)
- Nr. 72 - Pharmamarketing (Dezember 2015)
- Nr. 71 - Geplantes Lebensende? (September 2015)
- Nr. 70 - Interessen und Einflüsse (Juni 2015)
- Nr. 69 - Ersatzteillager Mensch (März 2015)
- Nr. 68 - E-Health & Big Data (Dezember 2014)
- Nr. 67 - Euthanasie (September 2014)
- Nr. 66 - Reproduktionsmedizin (Juni 2014)
- Nr. 65 - Vorbeugen und Screenen (März 2014)
- Nr. 64 - Genetische Diagnostik (Dezember 2013)
- Nr. 63 - Organe unter Kontrolle? (Sept. 2013)
- Nr. 62 - Hilfen zum Sterben? (Juni 2013)
- Nr. 61 - Patientenverdatung (März 2013)
- Nr. 60 - Ethikkommissionen & Studien (Dez. 2012)
- Nr. 59 - Transplantationsmedizin (Sept. 2012)
- Nr. 58 - Patienten und Pharmafirmen (Juni 2012)
- Nr. 57 - Demenz (März 2012)
- Nr. 56 - Menschen als Ersatzteillager (Dez. 2011)
- Nr. 55 - Gesundheitsökonomie (September 2011)
- Nr. 54 - Euthanasie (Juni 2011)
- Nr. 53 - Medizin, Journalismus, PR (März 2011)
- Nr. 52 - Auslese und Genomforschung (Dez. 2010)
- Nr. 51 - Gentests und Genforschung (Sep. 2010)
- Nr. 50 - Euthanasie (Juni 2010)
- Nr. 49 - Leitlinien & Interessen (März 2010)
- Nr. 48 - Ökonomisierte Pflege (Dezember 2009)
- Nr. 47 - Babys nach Plan (September 2009)
- Nr. 46 - Hirnforschung (Juni 2009)
- Nr. 45 - Krankheit, Sterben, Ökonomie(März 2009)
- Nr. 44 - Ersatzteillager Mensch (Dezember 2008)
- Nr. 43 - Euthanasie (September 2008)
- Nr. 42 - Uni-Medizin und Industrie (Juni 2008)
- Nr. 41 - Vorgeburtliche Diagnostik (März 2008)
- Nr. 40 - Pflege und Versicherung (De. 2007)
- Nr. 39 - Vorsorgen und Überwachen (Sept. 2007)
- Nr. 38 - Ersatzteillager Mensch (Juni 2007)
- Nr. 37 - Arzneimittelkontrolle (März 2007)
- Nr. 36 - Biomaterialbanken (Dezember 2006)
- Nr. 35 - Evidenzbasierte Medizin (Sept. 2006)
- Nr. 34 - Leben mit Demenz (Juni 2006)
- Nr. 33 - Biomaterialbanken (März 2006)
- Nr. 32 - Klinische Studien (Dezember 2005)
- Nr. 31 - Wissenschaft und Medien (Sept. 2005)
- Nr. 30 - Public Health Genetics (Juni 2005)
- Nr. 29 - Euthanasie/Sterbebegleitung (März 2005)
- Nr. 28 - Gene, Gewebe, Gesetze (Dezember 2004)
- Nr. 27 - Sterbehilfe, Unterversorgung (Sept. 2004)
- Nr. 26 - Biobanken (Juni 2004)
- Nr. 25 - Arzneimitteltests und Ethik (März 2004)
- Nr. 24 - Orphan Drugs (Dezember 2003)
- Nr. 23 - Wachstumshormone (Sept. 2003)
- Nr. 22 - Screenen und Registrieren (Juni 2003)
- Nr. 21 - Genomforschungsnetz (März 2003)
- Nr. 20 - Gene & Geschäfte (Dezember 2002)
- Nr. 19 - Verdatete Patienten (September 2002)
- Nr. 18 - Babys als Stammzellspender? (Juni 2002)
- Nr. 17 - Pharmakogenetik (März 2002)
- Nr. 16 - Biometrie (Dezember 2001)
- Nr. 15 - »Molekularen Vernunft«? (Sept. 2001)
- Nr. 14 - »Genetischer Fingerabdruck« (Juni 2001)
- Nr. 13 - Lobbyarbeit und Sponsoring (März 2001)
- Nr. 12 - Forschung am Menschen (Dez. 2000)
- Nr. 11 - »Informierte Einwilligung« (Sept. 2000)
- Nr. 10 - Genetische Diagnostik (Juni 2000)
- Nr. 09 - Forschung am Menschen (März 2000)
- Nr. 08 - Der »Eisinger Fall« (Dezember 1999)
- Nr. 07 - Hepatitis-B-Kampagne (September 1999)
- Nr. 06 - »Life-Sciences«-Industrie (Juni 1999)
- Nr. 05 - Reproduktionsmedizin (März 1999)
- Nr. 04 - Transplantationsmedizin (Dez. 1998)
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