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Gregor Bornes

Patientenberater, Köln

»Ich finde BioSkop unverzichtbar, weil hier über Jahrzehnte unabhängig, kompetent und hartnäckig Themen bearbeitet und beobachtet werden, die im medialen Mainstream immer nur saisonal und dann meist sehr flach thematisiert werden.«

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Bild: Wolfgang Linder

Wolfgang Linder

Jurist, stv. bremischer Datenschutzbeauftragter im Ruhestand, heute aktiv im Komitee für Grundrechte und Demokratie und in der Aktion Stoppt die E-Card, Bremen

»Big Data droht die letzten Reservate von Privatsphäre abzuräumen. E-Card und Nationale Kohorte sind Beispiele dafür. Kritische Stimmen gegen profit- und technikorientierte Gesundheitsökonomie haben es schwer, in den Medien zur Geltung zu kommen. BioSkop ist eine rühmliche Ausnahme.«

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Nr. 78 (Juni 2017)

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Die Themen im Überblick

>>> BIOSKOP-Schwerpunkt

Transplantation international

Niederländische und belgische Ärzte hatten 2016 ein »Praxis-Handbuch« über Organentnahmen nach Euthanasie publiziert. Nun haben sie brisante Kalkulationen vorgelegt. Die Rechenmodelle sollen zeigen, in welchem Maße ihre – international in der Regel ja nicht zulässigen – Methoden die Zahl der Transplantationen steigern könnten. Auch in der Schweiz und in Kanada diskutieren Fachleute mittlerweile über die fragwürdige Verknüpfung von Organspenden mit einvernehmlichen Patiententötungen. Derweil fehlt es in China, wo seit dem Jahr 2015 laut offizieller Darstellung keine Organe hingerichteter Gefangener mehr transplantiert werden, weiter an Transparenz und Kontrolle. Eine kürzlich zurückgezogene Publikation chinesischer Wissenschaftler wirft erneut Fragen auf – womöglich auch in Deutschland.

BIOSKOP beleuchtet die unsäglichen Wachstumsstrategien zur Beschaffung menschlicher Ersatzteile. Und BIOSKOP fragt, ob Ärzte, die an unethischen Organtransplantationen in China beteiligt waren, ihr chirurgisches Handwerk auch in Deutschland gelernt haben.


>>> Polizeiliche DNA-Analysen

Risiken massiv unterschätzt

Die Kriminalpolizei soll künftig verstärkt erweiterte DNA-Analysen veranlassen und auf deren Ergebnisse zugreifen können. Möglichkeiten und Zuverlässigkeit dieser molekulargenetischen Methode werden deutlich überbewertet, die Risiken dagegen massiv unterschätzt. Gleichwohl will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) rechtlich ermöglichen, »genetische Phantombilder« aus DNA-Proben von Blut, Speichel oder Haaren zu erstellen, befürwortet wird dieses Vorhaben auch von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Ein internationales Forscherkonsortium strebt mit dem Projekt VISAGE die technische Realisierung an.

BIOSKOP informiert über die neuen, molekulargenetisch gestützten Fahndungs- und Erfassungspläne, methodische Potenziale und gesellschaftliche Risiken. Und BIOSKOP begrüßt eine spannende Initiative von WissenschaftlerInnen, die sich gegen die Erweiterung der DNA-Analyse engagieren – kenntnisreich, sachlich, mutig.


>>> Medizin, Recht, Ethik

Autonomie, Teilhabe, Fürsorge

»Autonomie« fungiert als Leitbegriff der Ethik in der Medizin. Als wichtiges »Instrument« zur Realisierung im Kontext medizinischer Behandlung und Forschung gilt die »informierte Zustimmung«, im internationalen Fachjargon auch »Informed Consent« genannt. Wird sie der Beziehung zwischen Hilfesuchenden und Hilfeleistenden wirklich gerecht? Wie steht es eigentlich um Sorge und Fürsorge?

BIOSKOP analysiert die Modelle der »informierten Zustimmung« und der »partizipativen Entscheidung«. Und BIOSKOP erinnert an eine bemerkenswerte Fallstudie, die »Informed-Consent«-Gespräche zwischen ForscherInnen und PatientInnen praktisch untersucht hat.


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