Forschung mit nichteinwilligungsfähigen ProbandInnen
Blankoscheck vom Bundestag
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Dezember 2016) Unglaublich, aber wahr: Der Bundestag hat mit der jüngsten Reform des Arzneimittelgesetzes legalisiert, dass nichteinwilligungsfähige Menschen an klinischen Studien zur Erprobung von Medikamenten teilnehmen dürfen, die ihnen keinen therapeutischen Nutzen bringen, aber belastend und riskant sein können.
Arzneimitteltests mit Nichteinwilligungsfähigen
Entscheidung im Herbst
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(September 2016) Das Thema ist ethisch heikel und politisch wie wissenschaftlich umstritten: Soll der Gesetzgeber ermöglichen, dass Menschen mit Demenz in Deutschland für fremdnützige Arzneimitteltests zur Verfügung stehen? Im Herbst soll der Bundestag entscheiden.
Gruppennützige Forschung
ProbandInnen mit Demenz?
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Juni 2016) Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, sollen Menschen mit Demenz künftig an Arzneimittelprüfungen teilnehmen, die ihnen gesundheitlich nichts nützen können. Das Vorhaben ist ein Tabubruch.
Arzneimitteltests
Gruppennützige Forschung mit Kindern
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Juni 2016) Klinische Prüfungen mit nicht einwilligungsfähigen Menschen, die den ProbandInnen persönlich weder Heilung noch Linderung bringen können, waren in Deutschland jahrzehntelang tabu. 2004 wurde das wichtige Prinzip unter rot-grüner Regierungsverantwortung durchbrochen, und zwar mit der 12. Neufassung des
Arzneimittelgesetzes (AMG).
Arzneizulassung und Adaptive Pathways
Vorteil Hersteller – Nachteil Patient
Von MARTINA KELLER
(März 2016) Adaptive Pathways heißt das Stichwort, unter dem die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ein Modellprojekt vorantreibt. Medikamente sollen schneller auf den Markt kommen, ohne dass Wirksamkeit und Sicherheit abschließend geprüft sind. Das Risiko tragen die Patienten.
Partnerschaft zwischen Bayer und Uni Köln
Weiter geheim
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(September 2015) Die Universität Köln muss ihren Kooperationsvertrag mit der Bayer Pharma AG nicht veröffentlichen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat eine Klage auf Einsichtnahme abgelehnt. Es liegt nun an der Politik, klare Regeln gegen derartige Geheimnistuerei zu schaffen.
- Erfahrungen einer Patientenvertreterin
- Gericht billigt Geheimhaltung
- Fragwürdiges Experiment
- Klage für Transparenz
- »Netzwerk Mentale Retardierung«
- Medikamentenstudien: Alle Daten offen legen
- Klinische Studien als Dienstleistung
- Gesetz für fremdnützige Arzneitests
- Vermessungsarbeiten in Essen
- »Genort für Rechtschreibleistung«
- Forschungsallianzen: Ungleiche Partner
- Ablauf eines Arzneimittelversuches
- Forschungsmaterial Blut
- »Gentherapie«: Riskantes Heilversprechen
Versuche am Menschen
Mitarbeit in einer Ethikkommission
Erfahrungen einer Patientenvertreterin
BIOSKOP Interview
(Dezember 2012) Ethikkommissionen sollen für die Sicherheit von TeilnehmerInnen an klinischen Studien sorgen. In den Gremien wirken vorwiegend Mediziner und Juristen mit, auch einige Ethiker und Patientenvertreter sind dabei. Wir haben eine Patientenvertreterin nach ihren Erfahrungen gefragt.
Public Private Partnerships
Gericht billigt Geheimhaltung
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Dezember 2012) Die Kölner Universitätsklinik und die Bayer Healthcare AG kooperieren bei der Entwicklung und klinischen Testung neuer Substanzen. Zu welchen Zwecken und Bedingungen sie kooperieren, dürfen die ungleichen Partner gemäß Entscheid des Verwaltungsgerichts Köln weiter geheim halten.
Geburt im Magnetresonanztomographen
Fragwürdiges Experiment
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Dezember 2011) Am 7. Dezember 2010 meldete das Berliner Universitätsklinikum Charité eine »Weltpremiere«, vollbracht in ihrer Radiologieabteilung: »Geburt im offenen MRT«. Medien berichteten ziemlich euphorisch. Doch es gibt auch Proteste.
»Präferierte Pharmapartnerschaft«
Klage für Transparenz
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(September 2010) Universitäten und Unternehmen kooperieren zunehmend. Wie viel die Öffentlichkeit darüber erfahren darf, könnte ein Fall aus Köln grundsätzlich aufzeigen. Es geht um eine »präferierte Partnerschaft« zwischen dem Pharmariesen Bayer und der Uni Köln.
»Netzwerk Mentale Retardierung«
Fremdnützige Forschung?
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Juni 2010) Im Nationalen Genomforschungsnetz wird ein Netzwerk »Mentale Retardierung« aus Steuergeldern gefördert. »Fremdnützige Forschung« an Menschen mit geistiger Behinderung, vor Jahren breit kritisiert, beunruhigt nach wie vor BioSkop und die Bundesvereinigung Lebenshilfe.
Medikamentenstudien
Alle Daten offen legen
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(Dezember 2009) Niemand weiß wirklich, welche Medikamentenstudien abgebrochen werden, weil sie ProbandInnen gefährdet oder keine ökonomisch verwertbaren Ergebnisse gebracht haben. Nun fordern ExpertInnen, sämtliche klinischen Studien zu registrieren und ihre Resultate zu veröffentlichen.
Klinische Studien als Dienstleistung
Global, effizient, schnell, preiswert
Von ERIKA FEYERABEND
(Dezember 2005) Das Management klinischer Studien expandiert. Eine wichtige Rolle spielen hier global agierende Dienstleistungsunternehmen, die Arzneimitteltests im Auftrag von Pharmamultis, Biotech-Firmen und Universitätskliniken organisieren.
Arzneimittelversuche
Gesetz für fremdnützige Arzneitests
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(März 2004) Kranke Kinder sollen an klinischen Prüfungen teilnehmen, die ihnen weder Heilung noch Linderung bringen können.
Studie über Gesichtsausprägungen und »Gendefekte«
Vermessungsarbeiten in Essen
Von UTE BERTRAND
(September 2003) HumangenetikerInnen der Universität Essen haben eine Theorie: Sie glauben, sie könnten von bestimmten Gesichtsausprägungen auf Erbanlagen schließen, die Krankheiten verursachen. Die Annahmen sollen nun wissenschaftlich belegt werden – durch eine Studie mit über 600 Freiwilligen.
Legasthenie-Forschung
»Genort für Rechtschreibleistung«
Von KLAUS-PETER GÖRLITZER
(September 2001) Wer erhebliche Probleme mit Lesen und Rechtschreibung hat, muss damit rechnen, als »Legastheniker« eingestuft zu werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun eine Studie, die genetische Ursachen der Lese-Rechtschreibstörung aufdecken soll.
Forschungsallianzen
Ungleiche Partner
Von ERIKA FEYERABEND
(März 2001) Forschungskooperationen zwischen Selbsthilfeorganisationen und Pharmafimen sind vergleichsweise neu. Zwischen den ungleichen Partnern zirkulieren Gelder und Wissen, und das Marketing blüht.
Erfahrungsbericht
Ablauf eines Arzneimittelversuches
Von JOHANNES SPATZ
(März 2000) Was einer Schwangeren kurz vor der Entbindung im Berliner Virchow-Klinikum zugemutet wurde.
Versuche am Menschen
Forschungsmaterial Blut
Von UTE BERTRAND
(März 2000) Wer sich Blut oder Gewebe zu Diagnosezwecken entnehmen lässt, muss damit rechnen, dass sich nebenbei auch ForscherInnen bedienen – ohne die Betroffenen darüber zu informieren.
»Gentherapie«
Riskantes Heilversprechen
Von ANTJE LORCH
(Dezember 1999) Der Begriff »Gentherapie« bezeichnet die gentechnische Veränderung von Körperzellen zu therapeutischen Zwecken. Das Heilversprechen kann für die Versuchspersonen tödlich sein.